4. Etappe
Große Fanes Alm – Rifugio Scotoni
32,0 km, 3:52 Stunden, Durchschnitt 8,3 km/h, 1.260 HM ↑ | 1.800 HM ↓
Auf Schotter fuhren wir hinab ins Fanestal. Der Schotter war sehr tief und wir mussten vorsichtig sein. Neben uns plätscherte das kristallklare Gebirgswasser ins Tal. Im Wald angekommen, zweigten wir ab und machten einen kleinen Abstecher zu einem beeindruckenden Wasserfall. Wir stellten die Räder ab und gingen auf einer drahtseil-versicherten Passage an den Wasserfall und sogar unter diesem hindurch auf die andere Seite des Falles. Nach einigen weiteren Metern im Wald, zweigten wir unterhalb des ersten Wasserfalles zu einem weiteren Wasserfall ab. Die Fallhöhe des tosenden Wassers war hier sogar noch etwas höher, wenngleich mir der erste optisch besser gefiel. Nach diesen tollen Eindrücken folgte eine Schiebeorgie beim Rio Travenanzes. Als wir den Passo Posporcora erreichten ging es auf etwas gemütlicheren Wegen mit traumhaften Panoramen in die Dolomiten weiter.
An einer kleinen Bunkeranlage machten wir eine etwas ausgiebigere Fotopause. Mit dem Sessellift ging es wie bereits schon 2014 hoch zum Rifugio Duca d`Aosta. Weiter ging es ein Stück die schwarze Skipiste von Cortina hinunter, ehe wir auf einem Forstweg hinauf zum Rifugio Angelo Dibona kletterten. Im Vergleich zur 2014 gewählten Direttissima auf einem Wandersteig, wäre das sogar noch recht angenehm, wenn da nicht die brutale Mittagshitze gewesen wäre. Hier setzten wir uns erstmal in den Schatten und bestellten uns etwas zu essen. Ich bestellte Bratkartoffeln und einen leckeren Schokokuchen.
Es folgte ein mörderisch hartes geschiebe und gefraxe quer zu den Tofanewänden. Wir waren hier sogar noch eine „Ebene“ höher unterwegs als bei der Querung 2014. Einige Wanderer hielten uns für ziemlich verrückt. An einigen Stellen war der Weg weggebrochen und es war für uns dadurch nicht ganz einfach. Schließlich erreichten wir nach hartem Kampf die Forc. dei Dosso und am Nachmittag auch dann die Forc. Lagazuoi. Das Panorama in der Tofanegruppe war überwältigend! Auf einer roten Skipiste (grobes Schotterfeld, nicht gut fahrbar) erreichten wir nach einer groben Abfahrt ziemlich durchgekämpft das Rifugio Scotoni. Wir genossen noch das Wetter auf der Terasse bei einem Bier, ehe wir unsere Klamotten auf der Hütte wuschen und zum trocknen in die Sonne hingen.
Am Abend schauten wir erst den sehr schönen Sonnenuntergang und anschließend das nicht so schöne WM-Halbfinalspiel Deutschland gegen Frankreich (0:2). Die Hütte war sehr sehr schön und wir tranken einen leckeren Rotwein. Zum Abendessen gab es Salat, Rigatoni á la Scotoni, als zweite Hauptspeise Kotelett mit Bratkartoffeln und Apfelstrudel als Nachtisch.