Via Alpina versus GTA
Bei einer Wandertour auf dem Maximiliansweg im Jahr 2008 erzählte mir ein Globetrotter mit dem ich abends auf der Hütte saß, von der GTA – Grande Traversata delle Alpi. Er schwärmte so sehr von diesem Weg, dass er mir im Gedächtnis blieb. Im Spätwinter zog dann der GTA wieder mein Interesse an. Da ich zeitbedingt kaum Rad gefahren bin, beschloss ich diesen Bergsommer zu wandern.
Aber auch die Weitwanderwege der Via Alpina fand ich schon länger interessant. Ich las einige Seiten im Internet und schnell war klar, dass die blaue Via Alpina mit dem GTA weitgehend identisch sind. Da in einigen Varianten die Via Alpina wohl etwas hochalpiner verläuft, entschied ich mich für die blaue Via Alpina. Auf der Internetseite der Via Alpina habe ich mir ein PDF mit allen wichtigen Informationen, Unterkünften, Etappen, Wegverlauf etc. heruntergeladen und auf das Smartphone übertragen. Die angebotenen gps-Tracks habe ich ebenfalls heruntergeladen, jedoch habe ich alle Etappen per Hand nachgearbeitet. Die offiziellen Tracks waren teilweise sehr ungenau.
Doch bevor ich bei Brig in die Etappe D5 einsteigen wollte, entschloss ich mich zu einer Mini-Schweizseeingtour. Ich wollte mir einen Tag die Eiger-Nordwand und einen Tag den Aletschgletscher ansehen.
Tag 1 – Anfahrt
Nach einer sehr stressigen Zeit nach meinem Umzug, ging es mit Bastian in die Westalpen. Die Tour war nur sehr grob geplant. Letztendlich war alles sehr kurzfristig organisiert. Am Tag zuvor habe ich mir noch einen neuen Rucksack und neue leichte Bergschuhe gekauft. Ob das ein Fehler war wird sich noch herausstellen. Sicherheitshalber habe ich die alten Bergschuhe noch eingepackt, da wir in den ersten beiden Tagen noch stationär auf dem Campingplatz verbringen. Bastian hatte eine knappe Woche Zeit mich zu begleiten. Wir wollten zwei Sightseeingtage in der Schweiz verbringen um dann auf der Via Alpina gen Süden zu starten. Ich hatte drei Wochen Urlaub genommen und wollte mir die Länge der Wanderung offen halten.
Bereits im letzten Jahr haben wir eine Westalpentour mit den Mountainbikes angedacht. Da ich dieses Jahr umzugsbedingt kaum Kilometer mit dem Rad gefahren bin, wollte ich aber nochmal die Wanderschuhe schnüren. Gegen 15 Uhr starteten wir und waren um 20:45 Uhr auf dem Campingplatz wenige Kilometer vor Grindelwald im Lütschental. Es war sehr heiß (38°C) und für die nächsten Tage war eine stabile Hochdrucklage über den Alpen gemeldet.
Auf dem sehr kleinen und gemütlichen „Dany´s Campingplatz“ angekommen, bauten wir ersteinmal das Zelt auf und genossen den Blick zum Eiger. Dass der vermeintliche Eiger gar nicht der Eiger war, sondern das Wetterhorn (3.692m), sollten wir erst am nächsten Tag merken. Ich stellte abends fest, dass ich mein Geschirr für die beiden Campingtage vergessen habe. Für das Camping habe ich mir noch keine Packliste erstellt…