3. Etappe

Staufner Haus – Gunzesried

Nach einem Frühstück in luftiger Höhe bestiegen wir den Hochgrat 1834m, der höchste Berg der Nagelfluhkette und der höchste Berg unserer Tour. Danach ging die Gratwanderung weiter: Brunnennauscharte 1626m, Rindalphorn 1821m, Gündlesscharte 1542m, Gündleskopf 1748m (der unbarmherzigste Berg der Tour, wir machten 5 Pausen auf ca. 400m Wegstrecke), Buralpkopf 1772m, Sedererstuiben 1737m, Stuiben 1749m, Steineberg 1683m dann Abstieg nach Gunzesried. Das Wetter weiterhin wie gemalt. Kilometerweite Sicht auf Zugspitze und Co. Die Folge waren leichter Sonnenbrand im Gesicht und Nacken.

Die Anstrengung auf dieser Etappe war riesig. Neben etlichen Hundert Höhenmetern, waren auch die Länge und die Wegbeschaffenheit extrem. Es wurde von uns ständig Trittsicherheit abverlangt, da der Weg manchmal nur einen halben Meter auf dem Kamm breit war und es links und rechts in die Tiefe ging. Teilweise war der Weg wieder durch Drahtseile abgesichert. Man musste sich an Felswänden entlang hangeln und manchmal ging es auch nur auf allen Vieren weiter. Über 8 Stunden waren volle Konzentration gefragt. Gegen Abend dann kamen wir den Berg runter, erschöpft und halb verhungert und -durstet. Wir hören laute Blasmusik. JUHU! Kirmes!

Erst einmal bezogen wir unser Zimmer. Dann suchten wir ein Restaurant. Alle ab 17 Uhr zu – oder geschlossene Gesellschaft. Was ist los? Vor jeder Kneipe im 500 Seelendorf steht ein Bierbrunnen. Wir gehen der Sache auf den Grund und gehen aufs Fest. Das Zelt noch größer als das in Macken und um 7 schon alle besoffen. Wir bestellen uns ein Maß und Essen. Schon bald haben wir Gesellschaft am Tisch. Es ist Kuhscheid. Alle Almwirte kamen von den Bergen mit Ihren geschmückten Kühen. Die ca. 300 Almwirte haben sich ein Maß nach dem anderen gegeben… Bis sie über die Tische krabbelten. Unsere Tischnachbarn klärten uns anhand der Trachten auf wer einheimisch ist und wer aus Nachbarorten kam. Die Party wurde immer besser: bald standen 2000 Leute auf den Tischen… Wir haben auch schwer zugelangt und hatten riesen Spaß mit den einheimischen Tischnachbarn.