21. Etappe

Ruhpolding – Reichenhaller Haus

Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg Richtung Inzell. Dem Magen ging es wieder besser. Im Ort Inzell kam dann der große Hunger und ein zweites Frühstück in der Bäckerei wurde eingelegt. Aus Inzell raus lief ich durch den Ort „Kapell“ gleichnamig mit meinem Nachnamen. Es folgte ein monotoner Anstieg im Wald zur Kohleralm. Dort traf ich einen alten Bekannten wieder: Jörg saß vor der Alm und machte eine Pause. Nach etwas quatschen gingen wir zusammen zur Zwieselalm, wo wir zusammen ein Stück Kuchen und ein Bier tranken. Kurz hinter der Alm trennten sich aber unsere Wege: Jörg ging hinunter ins Tal nach Bad Reichenhall, ich ging weiter hinauf zum Bad Reichenhaller Haus auf den hohen Staufen, da die Zwieselalm angeblich nichts mehr frei hatte.

Der Aufstieg hat sich jedoch gelohnt, ein toller Berg! Es galt die vielen Kalkstein-Geröllmassen zu bezwingen. Immer wieder ging der Blick runter in den extrem steilen Felshang oberhalb Reichenhalls. Auch die Hütte war traumhaft gelegen. Mitten in der Felswand, stabilisiert durch Drahtseile, am Abgrund, mit einer atemberaubenden Aussicht auf Salzburg, Bad Reichenhall und die Berchtesgardender Alpen. Wenige Meter oberhalb auf dem Gipfel, reichte die Aussicht dann auch noch auf das gesamte Voralpenland. Am Gipfel schaute ich mir noch die Mündung des schwindelerregenden Pidinger Klettersteiges an. Ich war der einzige Gast auf der Hütte und wurde von den beiden Hüttenwirten bestens versorgt. Die Hütte hatte nur wenige Tropfen Wasser zur Verfügung und muss vom Hubschrauber aus versorgt werden. Nachts fegte ein Sturm über die Hütte, der mir einen unruhigen Schlaf beschwerte.