Heilbronner Weg

Heilbronner Weg 17.08.-20.08.2010

1. Tag

Um 5 Uhr morgens brachen Arne, Fürchti und ich in Richtung Berge auf. Gegen 10 Uhr begann der schweißtreibende Anstieg bei schwüler Luft hoch zur Mindelheimer Hütte. Unterwegs rasteten wir an einem See, an dem wir mit einem etwas seltsamen „Bergläufer“ ins Gespräch kamen. Wir machten uns schnell weiter um noch vor dem angekündigten Gewitter in der Hütte anzukommen. Es zog immer weiter zu und in der Ferne hörten wir auch schon ein Donnergrollen. Zwei Minuten nachdem wir trocken die Mindelheimerhütte (2.058m) erreichten, kam auch schon ein Hagelschauer nieder. Wir machten es uns in der warmen Stube gemütlich und spielten bis zur Hüttenruhe Mäxchen.
Es wurde ein sehr gemütlicher und geselliger Abend in der Hütte.

2. Tag

Nach dem Frühstück auf der Hütte brachen wir um 7 Uhr Hütte auf zum Schrofenpass. Dort trafen wir einige Mountainbiker, für die der Pass einen Teil einer oft gefahrenen Alpencrossroute zum Gardasee ist.
Von der Passhöhe aus machten wir einen 90 minütigen Abstecher zum „Haldenwanger Eck“ – dem südlichsten Punkt Deutschlands.
An verfallenen Almen und am Schänzlesee vorbei, stiegen wir steil hinunter zum Mutzentobel. Auf der anderen Seite ging es wieder ebenso steil hinauf und über Almen führte uns der Pfad zur Rappenseehütte auf 2.091m.
Nachdem wir uns dort mit Kuchen stärkten liessen wir die Rucksäcke im Lager zurück und überschritten noch vor dem Abendessen den Rappenseekopf (2.469m) als kleinen Rundweg im Uhrzeigersinn.
Abends spielten wir wieder einmal Mäxchen. Das Wetter war den ganzen Tag bedeckt gewesen, ab und an nur kam die Sonne heraus, obwohl Hochdruckwetter für diesen Tag gemeldet war. Trotz des diesigen Wetters hatten Fürchti und ich einen Sonnenbrand im Nacken zu beklagen. Erst am späten Abend klarte es auf
und wir konnten nach Sonnenuntergang noch ein tolles Panorama erblicken.  Zwei Bedienungen der Hütte kamen noch zu uns raus und zeigten uns einige markante Allgäuer Gipfel. Nachts durften wir dann einen sehr schönen Sternenhimmel sehen.

3. Tag

Kurz nach 7 begann nach einer durchschnarchten Nacht der Aufstieg zum Heilbronner Weg. Doch als erstes machten wir noch einen Abstecher hoch zum „Hohen Licht“ dem mit 2.651m zweithöchsten Allgäuer Gipfel.
Der Heilbronner Weg führte uns mit einem imposanten Panorama über den Steinschartenkopf (2.615m), Wilder Mann (2.578m) und dem Bockkarkopf (2.609m) hinunter in die Bockkarscharte.
Highlights des Weges waren das „Heilbronner Thörle“, eine Leiter und eine luftige Brücke die über eine kleine Scharte führte. Der Weg hatte imposante Tiefblicke und spannende Kraxeleien am Grat zu bieten. Am Beginn des Weges mussten einige vereiste Schneefelder gequert werden, was nicht jedem Freude bereitete. Fürchti und Arne machten vom Weg noch einen Abstecher und erklommen die 2.644m hohe Mädelegabel. Dabei war eine Kletterei im ersten Grat notwendig. Der Aufstieg begann am Schwarzmilzferner, einem Gletscherchen ohne Spalten, welches wir mit viel Vergnügen durchschritten bzw. hinunterrutschten. An der Kemptner Hütte trafen wir uns wieder und spielten dort wie immer Mäxchen.

4. Tag

Unser Weg führte uns unterhalb des Muttlerkopf und der Krottenspitze über steile Grasflanken zum Fürschießersattel. Spannend wurde es, als wir rückseitig der genannten Berge ein steiles Schuttkar queren mussten.
Der Pfad war nur noch eine Fußlänge breit und der steile Hang bot keine Möglichkeiten sich festzuhalten. Aus der Ferne konnten wir einige Gemse mit Jungtieren bei Ihren Balancierübungen beobachten. Beim Aufstieg zum Kreuzeck (2.376m) hörten wir dann einen Steinschlag im Kar, welches wir vorher durchquerten.
Der Grat über Kreuzeck und Rauheck (2.385m) war dann ebenfalls teilweise ausgesetzt, mit steilen Grasflanken zu beiden Seiten und einigen wenigen Altschneefeldern. Beim Kreuzeck kam uns sogar eine Herde Bergziegen mit prallen Eutern entgegen, die wohl zum Melken wanderten. Sie balancierten vorsichtig im steilen Grashang an uns vorbei. Das Wetter war am heutigen Tag bilderbuchmässig. Den ganzen Tag hatten wir blauen Himmel mit bester Fernsicht. Der Abstieg vom Rauheck führte zuerst über einen Grasgrat und später durch einen wilden „Buschdschungel“. Das Grün wurde immer höher je tiefer wir kamen, bis der Weg kaum noch wahrnehmbar war. Zudem wurde dieser Pfad zunehmend steiler und rutschiger. Dieser Abstieg kostete uns jede Menge Nerven. Über den Älpelesattel stiegen wir hinab ins Dietersbachtal indem wir noch zu einer Kuchenpause auf einer Alm einkehrten. Der Weiterweg durch Dietersbach- und Trettachtal war dann sehr langwierig. Gegen 16 Uhr trafen wir am Auto an und traten die Heimreise an.