4. Etappe

4. Etappe

Dürrensteinhütte – Rifugio Pomedes
60,2 km, 4:42 Stunden, Durchschnitt 12,8 km/h, 1.970 HM ↑ | 2.112 HM ↓

Tag4Auf schönen Pfaden trailten wir von der Dürrensteinhütte runter ins Tal. Auf dem Weg hoch zu den Zinnen legten wir noch am Misurinapass (1.755m) am See einen Einkaufsstopp (Salami, Schinken, Brötchen und ein alles in den Schatten stellender Stinkbergkäse) ein. Außerdem erwarb ich für 15 € nach etwas Verhandlung ein „King-Climb“-Shirt made in Cortina, worauf der italienische Verkäufer mächtig stolz war. Wir kurbelten eine Sackstraße zum Rifugio Auronzo weiter hoch. Die Straße war recht steil und endete -mal wieder- an einem großen Touriparkplatz. Von dort setzte die Völkerwanderung zu den Drei Zinnen ein…

Auffahrt Richtung Drei Zinnen
Auffahrt Richtung Drei Zinnen

Die Massen waren zum Glück doch etwas geringer als am Pragser Wildsee und so konnten wir die Weiterfahrt auf der Schotterpiste mit einigen Slalomeinlagen in Angriff nehmen. An der Lavaredo Hütte wurde es nochmal richtig steil, bis wir über einen Sattel kamen (2.450m) und die Drei Zinnen von der spektakulären Nordseite erblicken konnten.

Am Sattel
Am Sattel

Während südlich der Zinnen viele Wolken/Nebelmassen die Sicht teilweise eintrübte, hatten wir nördlich einen anfangs noch etwas trüben Blick auf die Wände der Zinnen in Ihrer vollen Pracht. Dazu rollten wir einige Meter weiter, als es die italienischen Gesetze zulassen, da hier oben stellenweise biken verboten ist. Aber mit der gebotenen Toleranz und Rücksicht gegenüber Wanderern hat sich auch niemand daran gestört.

Drei Zinnen mit Bikes
Drei Zinnen mit Bikes

Am Dreizinnenblick machten wir eine längere Rast und wir wurden sogar noch mit einem blauen Himmel belohnt. Bei Schinken, Salami und Stinkäsebrötchen genossen wir die imposanten Wände und machten jede Menge Fotos, bzw. baten Italiener welche von uns zu machen was denen mehr oder weniger ganz gut gelang. Da diese sich teilweise etwas deppert beim fotografieren anstellten, wurden sie von mir genötigt das ein- oder andere Foto mehr zu schießen. 🙂 Das Ergebnis ist aber denke ich dann vorzeigbar als Wand- oder Bürodekoration.

zinnen4sepia
Zinnenrider

Auf dem gleichen Weg zurück, über die Straße runter ins Tal, hatten die Bremsen ordentlich zu tun: 77,5 km/h Maximalgeschwindigkeit, brachten die Bremsen an Ihre Leistungsgrenze… Aufgrund der langen Rast ließen wir die Trails links und rechts der Straße liegen um nicht in Zeitnot zu geraten. Es stand schließlich noch eine kleine Seilbahnfahrt auf dem Programm und die Lifte schließen um spätestens 18 Uhr. Am Nachmittag zogen wieder Wolken auf und es wurde wieder deutlich nebliger.

Dreizinnenhütte
Dreizinnenhütte

Nach einer längeren Radwegpassage im Tal um den Monte Cristallo herum, fuhren wir auf Forstwegen Richtung Tofane. Die Steigung hoch Richtung Rifugio Pomedes war bis zur Seilbahn recht angenehm.

Lavaredo-Hütte mit Nebelfetzen
Lavaredo-Hütte mit Nebelfetzen

Als wir die Seilbahn erreichten und die 400 HM gemütlich in die Lüfte schwebten nebelte es dann richtig schnell ein und wir konnten kaum mehr 20m weit sehen. Die letzten 150 HM schoben wir eine sackesteile Piste entlang der bekannten Cortina-Abfahrtsskipiste hoch zum Rifugio Pomedes. Der Weg war so steil, dass man Ihn vor sich beim schieben fast mit ausgestreckten Armen berühren konnte 😉 Die Hütte war dann im dichtesten Nebel nicht zu erkennen. Wir standen praktisch fast direkt vor der Hütte und konnten Sie nicht sehen! Ohne GPS wären wir wohl hoffnungslos verloren gewesen und hätten die Hütte nicht gefunden! Beim Erreichen (Finden) der Hütte (2.303m) setzte dann auch schon leichter Nieselregen ein. Gerade rechtzeitig angekommen! Die Hüttenaushilfe verstaute unsere Bikes etwas unsanft in einem sehr engen Schuppen.

Gebirgsbach auf dem Weg zum Rifugio Pomedes
Gebirgsbach auf dem Weg zum Rifugio Pomedes

Am Abend gab es sehr leckere zweierlei Knödel, Polenta mit Würstchen und einen super leckeren Kuchen! Wir hatten heute richtigen Kohldampf und vielen regelrecht über das wohl beste Essen der Tour her. Der bienenstichartige Kuchen war die Krönung! Der vielleicht beste Kuchen aller Zeiten!

Hüttenfeeling im Rifugio Pomedes auf 2.303m Höhe.
Hüttenfeeling im Rifugio Pomedes auf 2.303m Höhe.