Tag 2 – Prolog I
Rundweg ab Grindelwald
24 km, 1.500 HM ↑ | 1.500 HM ↓
Auf der Fahrt nach Grindelwald stellten wir fest, dass der Eiger sich uns gestern gar nicht gezeigt hat und wir stattdessen dass Wetterhorn gesehen haben. In Grindelwald schlüpften wir in unsere Wanderschuhe. Meine Neuen, am Vortag gekauften leichten Wanderschuhe, habe ich bis dato 5 km eingelaufen. :-/
Da wir noch zwei Tage Campingaufenthalt hatten, bestand aber noch kurzfristig die Möglichkeit die Schuhe zu wechseln. Ich hatte im Auto noch meine alten schwereren Bergstiefel dabei, sowie Compeed-Blasenflaster in weiser Voraussicht.
Von Beginn an ging es sehr steil hinauf zur kleinen Scheidegg (2.061 m). Dort waren Menschenmassen zwischen den Wengernalpbahn und Jungfraubahn am umsteigen. Insbesondere Japaner, Chinesen und allen voran Inder fuhren mit der Bahn Richtung Jungfraujoch.
Von der kleinen Scheidegg gingen wir weiter hinauf zum Haltepunkt Eigergletscher um von dort auf den Eigertrail, entlang der Nordwand, zu laufen. Wir genossen die Aussicht auf die Eismassen und die riesigen Wände der Bergriesen. Leider war es aufgrund der Hitze sehr diesig und das Licht und die Fernsicht waren nicht sehr berauschend.
Auf der Wanderung holten wir uns einen schönen Sonnenbrand. Wir hatten zwar grundsätzlich Sonnenmilch dabei, diese aber im Auto vergessen. Außerdem habe ich mir natürlich eine riesige Blase an der linken Ferse gelaufen. Die nächsten 2-3 Tage machte mir diese ganz schön zu schaffen. Ich glaube die Socken die ich am ersten Tag getragen habe waren auch mitschuldig.
Mit dem Auto ging es weiter über den beeindruckenden Grimselpass. Auch dort hatten wir schöne Aussichten auf die 4.000er der Berner Alpen. Auf der anderen Seite des Passes fuhren wir hinab ins Rhônetal. Einige Kilometer vor Brig fanden wir einen kleinen Campingplatz, der nur aus einer großen Wiese und einer Holzbaracke bestand. Wir checkten dort ein und schlugen unser Zelt auf dem 0,5-Sterne Campingplatz direkt an der jungen und sehr rauschenden Rhône auf. Abends gab es Nudeln mit Tomatensoße und sehr viel Käse. In der Dämmerung suchte uns eine Armada Junikäfer heim. Wir flüchteten ins Zelt, doch nach ca. 15 Minuten war der Spuk auch schon vorbei und die Käfer sind wieder abgezogen.