Tag 4 – D5

Tag 4 – D5

Rosswald – Simplon Hospiz
23 km,  1.300 HM ↑ | 1.100 HM ↓

Um 5:45 Uhr klingelte der Wecker. Wir packten unsere Zelte zusammen und machten unsere Rucksäcke für die Tour auf der Via Alpina startklar. Ich entschied mich mit den leichten Wanderschuhen weiterzulaufen, trotz der Blase. Um 7:30 Uhr nahmen wir die Seilbahn ab Brig-Ried hinauf nach Rosswald. Ab dort folgten wir dem Simplon-Höhenweg der in ständigem Auf- und Ab viele Höhenmeter sammelte. Der wunderschöne Höhenweg folgte am Hang entlang, wir umwanderten diverse kleine Taleinschnitte und liefen vorbei an den Bortelhütten. Den Umweg über das Berggasthaus Wasenalp haben wir uns geschenkt und sind direkt in den steilen Anstieg zu Mäderlücke hoch.

Die Rhône am Campingplatz
Die Rhône am Campingplatz
Simplon-Höhenweg
Simplon-Höhenweg
Simplon-Höhenweg
Simplon-Höhenweg

Stellenweise lagen noch Schneefelder in kleinen Senken, die von Gebirgsbächen unterspült wurden. Nicht immer war die Querung dieser Bäche einfach. Bei einigen Schneefeldern drohte die unterspülte Schneedecke einzubrechen und so suchten wir einmal etwas länger eine Möglichkeit, an der wir einen reißenden Gebirgsbach gefahrlos überqueren konnten.

unterspültes Schneefeld
unterspültes Schneefeld
Bachquerung
Bachquerung

Morgens war es noch bewölkt und recht kühl, es sollte aber der einzige kühle Tag der gesamten Tour werden, wobei es ab dem nachmittag wieder richtig warm wurde. Auf dem letzten Abschnitt hoch zu Mäderlücke (2.887 m) gab es sehr ausgedehnte Schneefelder, was dazu führte, dass wir immer wieder den Weg verloren. Wir suchten uns teilweise unsere eigene Spur hoch auf den Pass, wobei wir teilweise in Bereiche des Hanges gerieten, in denen die Steine unter einem talwärts rutschten.

Schneefeld auf dem Weg zur Mäderlücke
Schneefeld

Auf dem Pass genossen wir die Aussicht auf den Chaltwassergletscher und den direkt vor uns liegenden Monte Leone (3.553 m). Wir überlegten kurz ob wir noch das 3.246 m hohe Wasenhorn besteigen sollten. Die Uhrzeit war aber schon recht fortgeschritten und angesichts der langen Etappe, meiner Blasen-Wunde und der zu erwartenden Kletterei, entschieden wir uns für den direkten Abstieg hinab zum Simplonpass.

Wasenhorn
Wasenhorn
Monte Leone
Monte Leone

Gegen 17 Uhr erreichten wir nach einem langen und anstrengenden Abstieg das Hospiz auf dem Simplonpass (2.005 m) und checkten bei den Augustiner-Mönchen ein. Zum Abendessen gab es eine Bohnensuppe, Salat, Reis, Hähnchenröllchen mit Gemüsefüllung und einer buttriger Sauce. Sehr lecker! Zum Nachtisch gab es dann noch einen gelblichen Pudding. Wir saßen mit einigen französisch sprechenden Schweizern an einem Tisch und vertilgten jeweils locker die doppelten Portionen (das Essen wurde in Töpfen/Schalen serviert), im Vergleich zu den anderen. Bevor wir früh schlafen gingen, gab es für jeden noch ein 0,58L Bier für 6 SFR.