Tag 2

Tag 2, Bernkastel – Antweiler

101 km; 6:30 Stunden

Auf der gestrigen Etappe habe ich mir Gedanken über den weiteren Verlauf der Tour gemacht. Mosel und Hunsrück kenne ich nun schon durch diverse Touren. Ich habe mich dann beim Frühstück für den Lieserpfad entschieden. Den kenne ich zwar auch schon, aber erstens ist er sehr schön und zweitens kenne ich nur den Teil zwischen Wittlich und Manderscheid. Bis Wittlich nahm ich den Maare-Mosel-Radweg, danach folgte ich dem Lieserpfad bachaufwärts. Auf teilweise stark ausgesetzten Trails mit Wurzeln, Stufen und Serpentinen ging es auf teilweise extrem steilen Passagen ständig hoch und runter. Der schmale Pfad sorgte teilweise schon für Nervenkitzel, da es stellenweise neben einem bis zu 20m tief senkrecht runtergeht. Bis Manderscheid war es erwartungsgemäß sehr anstrengend. In der Stadt mit den zwei schönen Burgen machte ich ersteinmal eine ausgiebige Kaffee- und Kuchenpause. Weiter ging es auf Eifelsteig und Lieserpfad gen Norden.

Das Tal wurde nach und nach ruhiger bis es in einer Auenlandschaft nördlich von Daun langsam auf die Eifelhöhen auslief. Auf kleinen kaum befahrenen Straßen ging es weiter hügelig in Richtung Ahrtal. Weite Ausblicke Richtung, Nürburgring, Hohe Acht, Moseltal waren der Lohn. Nach erreichen der Wasserscheide Mosel-Ahr, ging es dann recht zügig bergab ins Ahrtal. Entlang der Ahr ging es recht gemütlich weiter nach Antweiler im oberen Ahrtal, wo ich mir eine Unterkunft suchte.

Der kleine Ort war wie ausgestorben. Auf Nachfrage bei Anwohnern wurde ich zu einer Familie gelotst, die Gästebetten anbieten. Ich klingelte dort am Haus und nach einiger Zeit machte ein Junge auf. Die Eltern waren nicht zu Hause, doch er bot sich an mit mir zusammen zum Friedhof zu fahren, wo er seine Mutter vermutete. Er raste auf seinem Bike los und kurze Zeit später war seine Mutter am Friedhof gefunden. Uschi, die Mutter, schloss mir die sehr moderne und großzügige Ferienwohnung auf. Abends ging ich in den Ort zum Pizzalieferservice, die einzige geöffnete Gaststätte im Ort. Als ich zur Wohnung zurückkehrte rieb ich mir verwundert die Augen. Aussen, waren Gartenmöbel für mich aufgestellt worden mit brennenden Kerzen. Danke, aber für draussen zu sitzen war es mir nach Sonnenuntergang dann doch etwas zu kalt im März. Neben der Tür war aussen eine kleine Tafel angebracht auf der „Radler David“ stand. Doch es kam noch besser: Innen eine riesige Tafel mit der Aufschrift „Hallo David! Herzlich Willkommen“. In der Küche und im Flur waren weitere brennende Kerzen aufgestellt. Sehr romantisch. Als ich ins Schlafzimmer gehen wollte stockte mir dann kurz der Atem: Aus dem Schlafzimmer drang Musik! Was würde mich im Schlafzimmer erwarten…?!

Es war der eingeschaltete Radiowecker im Schlafzimmer. Uschi hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, auch das Frühstück am nächsten Morgen war sehr gut! Die Menschen im Ahrtal scheinen sehr gastfreundlich zu sein.

Mosel-Maare-Radweg

Lieserpfad

hoch über der Lieser

Manderscheider Burgen

Gemündener Maar

Eifelausblick zum Nürburgring

Haupttribüne von Dankerath

Willkommensschild in der Fewo

Küche

Kartenstudium