3. Etappe
St. Vigil – Dürrensteinhütte
41,3 km, 4:30 Stunden, Durchschnitt 9,2 km/h, 1.936 HM ↑ | 1.152 HM ↓Nach dem besten Frühstück der Tour (guter Café, Brötchen, Kuchen, Croissants, Wurst , Käse, es fehlten nur die riesen Nutella-Gläser von gestern…) ging es direkt in die Wand! Die ersten Meter waren noch mäßig steil, dann wurde der Schotterweg hoch zum Kreuzjoch zunehmend steiler und steiler… Im oberen Teil fanden die Reifen im groben Schotter keinen Halt mehr und das schieben brachte die Waden schnell zum glühen. Keine Menschenseele war auf dem Kreuzjoch auf 2.283m Höhe zu sehen.
Vom Joch aus querten wir auf Singletrails hinüber ins Lärchental. Einer der genialsten Erlebnisse der Tour! Fahrtechnisch einfach, alles gut fahrbare Singletrails in weltklasse Landschaft! Wir nutzten die Gelegenheit für viele Fotostopps.
Der Trail wurde nur in einem kurzen Teilstück schwieriger wo es sehr steil wurde. Dann kam ein richtig schöner Singletrailabschnitt mit tiefem Schotter, im zickzack durch Latschenkiefern, sehr flowig und mit einigen Bachquerungen. Der Trail machte einfach super viel Spaß und war ein absolutes Highlight!
An der Grünwaldalm war dann die Bergidylle (wir trafen niemanden unterwegs!) aprubt vorbei! Scharenweise Italiener umlagerten die Alm. Die Italiener lagen überall auf den Wiesen und der breite Schotterweg hinab glich einer Fußgängerzone. Welch ein Graus! Wir nahmen einen kleinen parallelen Singletrail mit weniger Verkehr und fuhren, als dieser wieder im Schotterweg mündete, seitlich des Weges durch den Wald – soweit es ging. Nicht das es technisch schwierig gewesen wäre im Wald, nein, auch dort tummelten sich die Touristen herum. Als wir den schönen Pragser Wildsee erreichten wurde es dann noch schlimmer: Die zwei km am Seeufer entlang waren praktisch nicht fahrbar, weil sie übervölkert mit Italienern waren. So schoben wir bis zum Talabfluss des Sees, wo sich auch der riesen Parkplatz befand auf dem die zahlreichen Busse und Autos der Touristen standen. Nach dem Parkplatz war dann auch wieder kein Mensch mehr zu sehen…. Welch Wohltat!
Zurück im Pustertal (Unsere Route besteht nur aus Kringeln…) nahmen wir die Auffahrt zur Plätzwiese in Angriff. Zuerst auf Schotterwegen und später auf Asphalt ging es hinauf. Das Asphaltband ist eine Sackgasse und endet an den Plätzwiesen mit einem großem Parkplatz. Aufgrund der vielen Autos und Busse schwante mir die nächste Tourihochburg. Bis wir abends den Pass erreichten waren die zahlreichen Touris aber schon größtenteils wieder verschwunden.
Wir erreichten die Dürrensteinhütte (2.040m) auf der noch zahlreiche andere Biker (u.a. eine geführte Truppe Belgier) und Wanderer übernachteten. Nach einer Dusche setzten wir uns in die Stube. Das Hüttenpersonal wies uns einen Tisch zusammen mit Hannah und Dominik zu, zwei Bergwanderern aus Freiburg. Viele Grüße an der Stelle falls Ihr mitlest! Abends gab es Nudeln, Fleisch mit Erbsen & Möhrchengemüse und Kuchen. Die Gruppe Belgier neben uns mit absonderlichem Sprachgewirr (Niederländisch-Flämisch-Deutsch-Gemisch) belustigten die übrigen Hüttengäste mit deren lautstarken actionreichen Kartenspiel. (INS-ZWII-DRII-HEPP!) Nach einem geselligen Hüttenabend, vielen wir müde im 10er Bettenlager in den Schlaf.