2. Tag, Freiburger Hütte – Neue Heilbronner Hütte
48km, 6:30 Stunden, Durchschnitt 7,4 km/h, 2.150 Höhenmeter
Im leichten Regen starteten wir von der Freiburger Hütte. Die Abfahrt auf einem schönen Trail war bei Regen knifflig für mich. An einer Stelle bin ich weggerutscht und ein paar Meter den Hang heruntergerutscht. Es ist aber nichts passiert. In Dallaas (800 m) kauften wir im Spar ein und lauschten dem Wetterbericht im Radio. Wetterbesserung war gemeldet und unsere Laune wurde schlagartig besser. Wir kurbelten hinauf zum Kristbergsattel im Verwall (1.479 m) währenddessen es sich richtig einregnete. Den Sattel erreichten wir leicht frierend und zogen uns sofort die wärmenden Regensachen an und querten dann den Kristbergsattel nach Südosten.
Nach dem Downhill ins Silbertal erreichten wir die urige Hütte „Hasahüsli“. Die nette Wirtsfamilie las uns jeden Wunsch von den Lippen ab: „Ihr wollt sicher was heisses zu trinken“ – „ja“ – „Ich stell euch noch den Heizofen zum aufwärmen her“ – „super, Danke!“ – „…und eure Klamotten wasch ich euch auch, wir haben auch extra einen Trockner für euch Biker… Und die nassen Klamotten von gestern könnt Ihr mir auch gleich mitgeben!“
Wir genossen zwei Stunden lang die Gastfreundschaft in dieser urigen Hütte, bis der Regen aufhörte. In der Gaststube brannte der Kamin und wir hatten noch den extra Luxus die nassen Schuhe am Heizofen zu trocknen. Währendessen Stärkten wir uns mit Suppe, Kakao und Topfenstrudel.
Mit neuem Elan fuhren wir das Silbertal hinauf. Zeitweise war auch mal soetwas wie blauer Himmel zu erahnen. Wir erreichten ziemlich abgekämpft das Hochmoor auf dem Silbertaler Jöchle (1.940 m). Im Hochmoor versank ich immer wieder knöcheltief im Morast. Einmal passte ich nicht auf und versank fast knietief! Wir mussten ziemlich lachen und haben ersteinmal Fotos gemacht, bevor wir mit meiner „Bergung“ begannen.
Vom Joch erfolgte ein kurzes Stück Downhill auf Forstpiste ehe der Anstieg zum Verbellener Winterjöchle (2.308 m) mit der neuen Heilbronner Hütte folgte. Diese Passage sowie schon das Hochmoor raubte uns alle Kräfte! An Fahren war nicht zu denken und wir haben die Räder sehr viel schieben und tragen müssen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von lediglich 7,4 km/h spricht Bände!